Neue Kriegsoffensive des türkisch-faschistischen Staates in Südkurdistan
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat sich zu der Invasion der türkischen Armee in Metîna geäußert. Den Angaben zufolge wird das Gebiet in der Kurdistan-Region im Irak ununterbrochen bombardiert:
„Die türkische Armee hat in der Nacht vom 16. April einen Besatzungsangriff auf Gebiete um die Dörfer Asê, Yekmalê, Xirabê, Xankê und Şêlazê in Metîna gestartet. Die Besatzungstruppen wenden in diesen Gebieten eine andere Taktik an: Die Invasion soll nicht auf einmal, sondern Schritt für Schritt ausgeweitet werden.
Auf dieser Grundlage wurden am 17., 18. und 19. April nachts die Widerstandsgebiete Girê Çarçel und Girê Ortê von Kampfhubschraubern und Kampfjets bombardiert. Die Invasion wird seit der Nacht vom 19. April von Şêlazê auf das Gebiet Dergelê ausgeweitet und geht weiter. Im Moment sind die Gebiete Girê Hekarî, Girê Çarçel, Girê Şehîd Çekdar, Girê Şehîd Piling, Girê Ortê, Asê, Yekmalê, Xirabê, Xankê, Şêlazê und Dergelê das Ziel des Besatzungsangriffs.
Die feindlichen Bewegungen in diesen Gebieten dauern an. Zugleich werden die Gebiete ständig aus der Luft von Hubschraubern und Kriegsflugzeugen sowie vom Boden von Raketen und Haubitzen bombardiert. Wenn detaillierte Informationen vorliegen, werden sie unserem Volk und der Öffentlichkeit unverzüglich bekannt gegeben.“
Die Region Metîna ist Teil der von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebiete und liegt nördlich von Gare und westlich der Zap-Region.
KCK-Erklärung zu Erdoğans Besuch im Irak
Der türkische Präsident Erdoğan will am Montag Bagdad und Hewlêr besuchen. Die KCK warnt vor einer dauerhaften Besatzung irakischen Territoriums.
Das Komitee für auswärtige Angelegenheit der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) hat eine Erklärung zu dem für Montag angekündigten Besuch des türkischen Präsidenten im Irak abgegeben. In der am Samstag veröffentlichten Erklärung heißt es:
Der türkische Präsident Tayyip Erdoğan plant für den 22. April einen Besuch in Bagdad und Hewlêr [Erbil]. Obwohl der offizielle Zweck dieses Besuchs die Förderung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ist, besteht das eigentliche Ziel der Türkei darin, die Legitimation für ihre 87 Militärstützpunkte auf irakischem Territorium und der Besetzung des Landes zu erhalten und ihre geplanten neuen Angriffe abzusichern.
Auf dieser Grundlage und unter angeblichen Sicherheitsbedenken will der türkische Staat also seine Besetzung irakischen Bodens ausweiten. Die Erdoğan-Regierung verletzt die Souveränität des Irak und nutzt das Staatsgebiet und den Luftraum des Landes nach Belieben. Jeden Tag werden dutzende Male irakische Dörfer, Häuser und Autos bombardiert und Zivilist:innen von der Türkei massakriert.
Die türkische Regierung führt diese rücksichtslosen Angriffe mit der offenen politischen, militärischen und logistischen Unterstützung der PDK durch. Das kurdische Volk und die irakische Gesellschaft sind gegen die Zusammenarbeit zwischen der Türkei und der PDK und gegen die türkische Besatzung. Erdoğan, der sich dieser Situation bewusst ist, will sowohl die PDK aus ihrer derzeitigen schwierigen Lage retten als auch die Besatzung im Irak dauerhaft machen, indem er die Regierung in Bagdad auf seine Seite zieht.
Die Türkei verbreitet Instabilität in allen Gebieten, in die sie eindringt, indem sie verschiedene Ethnien, Identitäten und Glaubensrichtungen gegeneinander aufhetzt. Die Invasion der Türkei in Zypern, das Chaos, das sie in Kerkûk zu stiften versucht, die Stationierung von Streitkräften in Libyen und ihre anhaltende Unterstützung für die Ausbreitung des IS im Irak und in Syrien sind konkrete und eindeutige Beispiele für diese Politik.
Ein weiteres Merkmal von Erdoğan als AKP-Regierungschef ist seine Heuchelei und Inkonsequenz. Was er heute befürwortet, kann er morgen schon wieder verneinen. Das kurdische Volk und die irakische Gesellschaft müssen sehr genau wissen, dass Tayyip Erdoğan eine schlechte Mentalität hat und die Besatzung im Irak und in Syrien dauerhaft zu machen versucht.
Die AKP unter der Führung von Erdoğan erlitt bei den Wahlen am 31. März eine schwere Niederlage und wurde zum ersten Mal zweitstärkste Partei der Türkei. Die tiefe Wirtschaftskrise in der Türkei hat sich direkt auf die Politik ausgewirkt. Daher ist klar geworden, dass die Herrschaft von Erdoğan nicht von Dauer ist. Auch die Regierung in Bagdad muss diese Realität anerkennen und sollte sich nicht auf eine langfristige Zusammenarbeit mit der Erdoğan-Regierung einlassen.
Gleichzeitig wird ein neuer Angriff und eine neue Besetzung unter dem Vorwand der PKK-Guerilla vorbereitet. Seit den 1980er Jahren unterhält unsere Bewegung freundschaftliche Beziehungen zur irakischen Gesellschaft und zum irakischen Staat auf der Grundlage gegenseitigen Respekts, ohne jegliche Spannungen oder Konflikte. Im Gegenteil, während der großen IS-Offensive im Jahr 2014 kämpfte die kurdische Guerilla an der gleichen Front wie das irakische Volk für die Verteidigung von Mosul, Kerkûk, Hewlêr, Şengal [Sinjar] und Mexmûr, Hunderte Kämpferinnen und Kämpfer sind dabei gefallen. Während dieses Krieges unterstützte die Türkei die IS-Banden und nicht das irakische Volk.
Die einzige irakische Kraft, die die dauerhafte Ansiedlung der Türkei auf irakischem Gebiet fördert und unterstützt, ist die PDK-Führung. Die PDK muss ihre unheilvollen Beziehungen zur Erdoğan-Regierung, die sich heute in einem Prozess des Zusammenbruchs befindet, sofort beenden und sollte nicht mit der Türkei in Fragen zusammenarbeiten, die dem kurdischen Volk und der irakischen Gesellschaft schaden.
Die irakische Gesellschaft, das kurdische Volk, die politischen Parteien, die Organisationen der Zivilgesellschaft, die Intellektuellen und die irakischen Medien müssen sich der Besetzung irakischen Territoriums durch die Türkei und ihren Plänen für neue Angriffe widersetzen. Es muss eine klare Haltung gegen die derzeitige Besatzung und die erneuten Versuche der Erdoğan-Regierung eingenommen werden, ihre Besatzung unter dem Vorwand von vermeintlichen Entwicklungsprojekten, neuen Wasservereinbarungen oder gemeinsamen Sicherheitsabkommen auszuweiten.
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passiert am 21.04.2024